Neuer Versuch…

Gestern Abend war es so wunderbar wolkenlos, dass ich es einfach noch einmal versuchen musste ein paar Fotos zu schießen. Diesmal startete ich um etwa viertel nach neun (um genau zu sein nach „Castle“ 😉 ). Vorher hatte ich mir eine Stelle überlegt, die mehr vom Mond beschienen wäre, da ich im Wald gemerkt habe, dass dort der Effekt gleich Null war. Also bin ich zu einem Ort gegangen, an dem ich freie Sicht über einige Felder und Wiesen haben würde. Als die Kamera sicher auf dem Stativ befestigt war stellte ich mein erstes Problem fest: wie um aller Welt sollte ich auf einem schwarzen Bildschirm etwas scharf stellen – ich bin mal einfach davon ausgegangen, dass mein Autofokus genauso überfordert war wie ich… Bei nicht so weiträumigen Fotos hatte ich vorher versucht, mit meiner Taschenlampe einen Ort anzuleuchten, den ich dann per Hand scharfstellen konnte. Dies funktioniert aber nur bis etwa 10 Meter konnte mir dort also nicht helfen. Also stellte ich wieder den Autofokus an und hoffte einfach, dass meine Kamere auf „Unendlich“ stellen würde. Dies war das erste mal, dass ich meine alte nichtdigitale Spiegelreflexkamera vermisste. Dort konnte ich einfach manuell auf ebendies einstellen. Meine Digicam hat zwar einen schönen Drehring zur Schärfeeinstellung, leider ohne Beginn und Ende.

Wie dem auch sei, ich stellte wie gesagt die Kamera auf Autofokus und belichtete 60 Sekunden. Leider stellte sich bei diesem wie auch dem nächsten Versuch heraus, dass mein Aparat schärfetechnisch mit dieser Art der Aufnahmen vollkommen überfordert war. Beide Bilder sind nicht wirklich scharf. Außerdem stellte ich fest, dass sie insgesamt eher langweilig waren. Zum einen war natürlich das Motiv langweilig (aber es handelte sich ja auch lediglich um ein Experiment), aber im Nachhinein bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Bilder besser wären, wenn nicht nur die Landschaft im Mondlicht läge, sondern auch der Mond zu sehen wäre. Dieser stand allerdings schon viel zu hoch für solche Aufnahmen. Enttäuscht vom Ergebnis suchte ich mir einen neuen Platz von dem ich freie Sicht auf den Mond hätte um eine Großaufnahme zu machen. Einen geeigneten Ort fand ich in der Nähe und versuchte als erstes meiner Kamera alles zu überlassen, was Belichtung und Fokus anging. Das enttäuschende Ergebnis war unscharf und VIEL zu hell. Also wieder manuell belichten und scharfstellen dachte ich mir. Nur während des Fokussierens war der Mondschein derart hell, dass eine Einstellung nicht möglich war. Nach ein paar Fehlschüssen stellte ich fest, dass ich auch fokussieren konnte, während ich schon den Abzug antippte. Hier stellt mein Aparat die Helligkeit auf dem Display so ein wie es der späteren Aufnahme entspricht – allerdings fehlt dann ein vergrößerter Bereich, der das Scharfstellen erleichtert. Immerhin gelang es mir so einige recht gute Aufnahmen zu machen, die ich vielleicht in einer Bildbearbeitung später mal irgendwann verwenden kann. Das beschnittene Ergebnis sieht so aus:

Vollmond
einen Tag nach Vollmond

 

Nachdem ich wenigstens hier ein paar schöne Bilder machen konnte wollte ich noch an einer anderen Stelle ein Foto über das Tal hinweg machen. Also machte ich mich auf den Weg dorthin. Als ich eine Straße entlang ging sah ich plötzlich eine Bewegung am Rand derselben. Erfreut stellte ich fest, dass es sich um einen Igel handelte, den ich natürlich gleich versuchte zu fotografieren. Interessanterweise war meine Kamera auch hier überfordert. Erst als ich ihr Hilfestellung in Form von Licht meiner Taschenlampe gab schaffte sie es das Tier scharfzustellen…

Eines der Fotos:

Igel am Wegesrand

 

Nachdem ich den kleinen genug geärgert (in Form von Blitzlicht) hatte ließ ich ihn in Ruhe, in der Hoffnung, dass er sich dann in den Wald begeben würde. Auch die Fotos an der Stelle zu der ich nun ging waren nichts, was zeigenswert gewesen wäre, also machte ich mich irgendwann wieder ein wenig enttäuschter auf den Rückweg. In der Nähe von dort wo ich den Igel gefunden hatte blieb ich noch einmal stehen und sah mir meine mondbeschienene Umgebung an. Ich bin immer wieder fasziniert, wie hell es ist, wenn der Vollmond nicht durch Wolken verdeckt ist. Ich beschloss einen letzten Versuch zu machen und (da alle ausschließlich natürlich beschienenen Flächen langweilig geworden waren) die Straße zu fotografieren, die sie mir gegenüber  befand. Als ich wiederum 60 Sekunden belichtet hatte erschien auf meinem Display zum ersten mal etwas, dass mir interessanter erschien:

Nachtaufnahme einer Straße
Straße im Mondlicht

 

Das Bild habe ich vor dem Upload ein wenig nachbearbeitet um den rötlichen Farbstich zu entfernen. Der Unterschied zu einer Tag oder Abendaufnahme besteht wahrscheinlich am ehesten in den Lichtinseln, die die Laternen bilden. Die „Geisterkühe“ im Vordergrund sind natürlich durch die lange Belichtungszeit entstanden. Sterne sind zwar auch zu erkennen, aber nicht sonderlich deutlich (vielleicht weil der Himmel generell zu hell ist, entweder durch das Mondlicht oder durch menschengemachte Lichtverschmutzung). Wenn es nicht Vollmond gewesen wäre wäre die Umgebung wahrscheinlich nicht so gut ausgeleuchtet.

Da ich Lichtinseln mit das spannenste am Bild fand habe ich die auf der rechten Seite gleich noch mal in Nahaufnahme fotografiert:

Licht einer Straßenlaterne
Straßenlaterne

 

Fazit meiner Experimente bis hierher ist, dass ich mir ein interessanteres Motiv suchen möchte und dass es reizvoll ist die Kombination von künstlichem Licht und Mondlicht zu fotografieren. Als Motiv fände ich eine Stromschnelle oder ähnliches genial, da hier ein Effekt wie mit einem Graufilter entstehen würde. Nebel wäre sicherlich auch reizvoll, allerdings gehört hier noch mehr Glück dazu, was das Zusammentreffen der richtigen Umstände angeht. Wer weiß, vielleicht liegt beim nächsten Vollmond ja auch Schnee, was sicherlich auch ein interessantes Motiv wäre… Was ich mir jetzt allerdings vorgenommen habe ist eine Nachtaufnahme von Haus Kemnade, das mittlerweile so farblich reizvoll beleuchtet ist…

Wir werden sehen…

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