Nebelträume Blog

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Tag: Dachsbau

Dachs 2013

Lange ist es her seit ich das letzte Mal geschrieben habe. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich einen großen Teil des letzten Jahres für die Erholung von einer Beinverletzung gebraucht habe und deshalb auch nicht querfeldein durch den Wald laufen konnte. Die letzten Besuche gegen Ende 2012 am Dachsbau waren leider ziemlich unspektakulär, aber immerhin habe ich hin und wieder mal ein bißchen Losung gefunden. Ende Januar kam dann bei uns der große Schnee und ich nahm mir vor am Wochenende auf Spurensuche zu gehen. Ich wollte endlich einmal vernünftige Spuren sehen und dachte, dass ich im Schnee die besten Chancen darauf hätte… Als auf dem Rückweg vom vorhergehenden Einkaufen mein Kupplungszug im Auto riss wollte ich schon meine Pläne über den Haufen werfen, aber da ich diese Tatsache zu dieser Uhrzeit (Samstag nachmittag) nicht mehr ändern konnte gab ich mir einen Ruck und machte mich auf den Weg in den Wald…

 

Als ich dort ankam war ich froh, dass ich mich nicht hatte entmutigen lassen.  Zm ersten Mal seit langem war am Bau deutlich zu sehen, dass er bewohnt war. Der Bereich zum Eingang hin war deutlich ausgetreten und der Schnee braun von Erde:

Schnee vor dem Dachsbau

 

Auch der Aushub vor dem Bau war selbst nach den Schneefällen weiter gewachsen.

Bodenaushub vor dem Bau

 

 

Die größte Veränderung befand sich jedoch etwas oberhalb. Hier hatte der Bewohner schon zuvor einmal ein wenig gegraben – wahrscheinlich um einen weiteren Eingang zu schaffen. Alle bisherige Tätigkeit war jedoch nichts, was dem Erdhaufen gleichkäme, der sich nun dort auftürmte. Außerdem war der zuvor kleine Eingang nun soweit erweitert, dass er nun endlich so aussah, als ob er benutzt würde.

Weg zum oberen Baueingang

Eine Enttäuschung gab es jedoch auch. Die Tage an denen es zu dieser Zeit schneite waren so kalt, dass es sich insgesamt eher um Pulverschnee handelte. Dies waren denkbar schlechte Bedingungen für Fußspuren. Insgesamt ließen sich nur sehr wenige Abdrücke finden, so dass ich meinem eigentlichen Ziel wieder nicht wirklich näher gekommen war.

Dachsspur im Schnee

Ist dies nun eine Dachsspur? Sicher kann ich nur sagen, dass sie dem Tier gehört, welches den Bau bewohnt. Allerdings weiß ich nun zumindest, DASS er bewohnt ist. Nun warte ich darauf, dass die Tage wieder länger werden. Dann werde ich mich mal wieder auf die Legen, in der Hoffnung vielleicht doch noch mal den Bewohner leibhaftig zu sehen und hoffentlich auch zu fotografieren…

Dachsbau im Februar

Am letzten Wochenende war mein bislang letzter  Besuch am Steinbruch. Die Tage zuvor war es auch hier durchgehend recht kalt und so beschloss ich den Sonnenschein zu nutzen und einmal zu schauen, ob sich dort irgendetwas Neues getan hatte. Bei meinem letzten Besuch Ende Januar hatte ich zumindest ein wenig frische Losung gefunden. Irgendwo hier treibt sich „mein“ Dachs also noch herum.

Der kurze Weg zum Steinbruch verlief ereignislos, doch als ich dort ankam wurde ich mit einer wunderschönen Überraschung belohnt. Als ich den oberen Rand des Steinbruchs erreichte sah ich, dass das Rinnsal, welches bei feuchtem Wetter von der anderen Seite in den Steinbruch plätschert in einen imposanten gefrorenen Wasserfall verwandelt hatte.  Perfekt wären natürlich noch Sonnenstrahlen gewesen, aber der Steinbruch liegt im Winter fast die ganze Zeit im Schatten, speziell dieser Bereich. Leider kommt die Schönheit und Größe auf dem Bild nicht ganz so gut rüber. Das ganze ist so etwa drei bis vier Meter hoch würde ich schätzen. Ich habe noch überlegt, ob ich zum ersten Mal IN den Steinbruch klettern sollte, entschied mich dann aber dagegen, da die Wände doch recht steil sind und ich keine Lust auf eine Kletterpartie auf allen vieren hatte.

Eisfall am Dachssteinbruch

 

Als ich schließlich am Eingang des Baus ankam erwartete mich eine weitere Überraschung. Die obere Hälfte war über und über mit großen Eisblumen bedeckt. Vielleicht ist das ja ein Zeichen dafür, dass er dauerhaft bewohnt ist. Die feuchte Luft aus dem Inneren gefriert am Eingang. Ich rede mir zumindest ein, dass das ein Hinweis ist.

 

Eisblumen am Baueingang

 

Vor dem Bau fand ich außerdem ein Knäuel Plastikgewebe, dass sich an einem liegenden Ast verfangen hatte und das der Dachs wahrscheinlich zum Polstern seines Baus nutzen wollte. Da mir die Gefahren (des Erwürgens mit den Fasern, gerade bei eventuellen Jungtieren), die damit verbunden wären zu groß erschienen nahm ich es an mich um es zu Hause zu entsorgen. Später fiel mir auf, dass das Gewebe irgendwie seltsam roch – nach wildem Tier vielleicht – vielleicht hat es den Geruch von seinem Finder angenommen, seine Hinterlassenschaften rochen meiner Erinnerung nach ähnlich…

…die Geschichte vom Dachs (Teil 2)…

Ich habe lange nichts mehr geschrieben und ich glaube es wird mal wieder Zeit etwas kreativ zu werden. Also erzähle ich mal die Geschichte von meinem Dachs weiter…

 

Nach den Abenden, die ich im letzten Jahr gegenüber des Baus auf der anderen Seite des Steinbruchs gesessen habe in der unerfüllten Hoffnung, endlich mal einen Blick auf ihn werfen zu dürfen war ich wieder eine Zeit nicht mehr dort. Ich hatte das Gefühl, es wäre wieder ruhiger geworden in dem Gebiet und ich fürchtete schon, dass der Dachs das Gebiet auf der Suche nach einem besseren Revier wieder verlassen hätte. Außerdem war ich mir nach wie vor nicht sicher, ob der Bau wirklich dauerhaft einem Dachs als Wohnung dienen könnte. Er liegt meiner Meinung nach nicht wirklich vorteilhaft (am ehesten in nördlicher Hanglage) und besitzt nur einen mir bekannten Ausgang. Andererseits ist der gesamte Untergrund hier nicht unbedingt baufreundlich und ich hatte gelesen, dass die Baue dann auch von der Norm abweichen könnten.

 

An einem schönen Tag rang ich mit mir, ob ich eine Runde drehen sollte um mal wieder zu schauen, ob sich dort etwas neues getan hätte. Es gibt einen Weg, den ich zu dieser Zeit länger nicht gegangen war, weil ich immer den direkten Weg zum Steinbruch eingeschlagen hatte. Als ich an diesem Tag dort vorbei ging, beschloss ich, ihn mal wieder zu einzuschlagen, da ich am Bau wenig Hoffnung hatte, etwas neues zu entdecken. Als ich den Wald dort betrat fielen mir sofort ähnliche Grabespuren wie in der Nähe des Baus auf. Sofort erwachte mein Interesse neu. Ich verließ den Weg um mich auf die Suche nacht weiteren Spuren zu machen. Wenig später fand ich eine neue charakteristische Grube mit entsprechenden Hinterlassenschaften. In weiterer Entfernung zu Weg fand ich dann einen überdeutlichen Wildwechsel dem ich folgte. Zu meiner Enttäuschung führte er geradewegs in ein ausgedehntes Brombergestrüpp. Der Pfad wurde (für Menschen) immer weniger gangbar so dass ich irgendwann aufgab ihn zu verfolgen. Allerdings konnte ich mir den Dachs hier gut vorstellen, da der Wald hier direkt an ein Feld angrenzte, auf dem bis vor kurzem noch Mais gestanden hatte. Ich überlegte, was ich tun sollte und beschloss halbherzig um das Gesträuch herum zu gehen um zu sehen, ob es noch einen anderen Zugang gäbe. Mehr oder weniger am anderen Ende wuchsen Brennesseln, allerding gab es auch hier einen deutlichen Wildwechsel, der dort hindurch führte. Wieder überlegte ich, ob es einen Sinn machen würde, von hier aus noch mal die Dornensträucher zu untersuchen. Die Neugier siegte und ich suchte mir einen Weg durch Brennesseln und Dornen, möglichst ohne mich von einem von beiden stechen zu lassen. nach einigen Metern wurden die Brennesseln und Brombeeren weniger und ich fand mich unter Holunderbüschen wieder, wo ich gebückt jedoch noch gut stehen konnte. Was vor mir lag hatte ich nicht zu hoffen gewagt. Das ganze Areal zu meinen Füßen war zerwühlt. Es musste sich um einen alten Bau handeln, ob nun von Kaninchen oder Fuchs konnte ich nicht entscheiden. Ein Eingang zu meiner linken war jedoch anders. Hier hatte etwas vor kurzer Zeit gegraben – und das nicht wenig. Zu diesem Eingang konnte ich ohne größere Probleme gelangen also untersuchte ich ihn näher. Etwas viel mir sofort auf: Es gab eine deutliche Rinne durch den Aushub vor dem Bau.

Dachsbau?

Leider konnte ich auch hier keine Spuren entdecken, die meinen Verdacht bestätigen könnten. Also machte ich mich daran, die nähere Umgebung zu untersuchen. In unmittelbarer Nähe fand ich einen Baum, an dem deutlich eine Menge Moos abgescharrt war. Ich rechnet dies der Suche des Dachses nach Polstermaterial zu.

Einige Meter weiter war eine lichtere Stelle, an der sich etwas oft und länger aufgehalten haben musst, da Blätter und andere Dinge, die den Boden dort bedeckten platt gedrückt oder aber beiseite gedrückt waren (das läßt sich schlecht beschreiben – es war einfach deutlich sichtbar, dass dort ein viel besuchter Ort war). Unmittelbar daneben waren einige alte Stämme frisch zerkratzt.

 

All diese Plätze, die sich dort unter den Hollunderbüschen fanden waren mit deutlich sichtbaren Pfaden verbunden. Zu diesem Zeitpunkt sah es hier wesentlich bewohnter aus, als an dem Bau am Rande des Steinbruchs, so dass ich mir sicher war: ich hatte den Hauptbau gefunden! Ich konnte mir regelrecht vorstellen, wir sich der Dachs hier aufhielt. Das Gebiet liegt eher sonnig und ich stellte mir vor wie der Dachs in den letzten Tagesstunden in der Abendsonne liegt oder sich Mais vom nebenan gelegenen Feld stibitzt. Später in der Nacht würde er dann eine Runde durch sein Revier machen und dabei das Feld und die Kuhwiese überqueren, die zwischen diesem Bau und dem am Steinbruch lägen. Das erklärte auch, warum ich ihn dort Abends nie gesehen hatte… Ermutigt verließ ich den Bau und achtete auf meiner Runde auf weitere Zeichen für die Anwesenheit eines Dachses.

Zu Hause angekommen trug ich alle Fundstellen auf einer Karte ein und hoffte, somit einen ungefähren Umriss um das Revier zeichnen zu können. Das Ergebnis sah dann in etwa so aus:

 

mutmaßliches Dachsrevier in dem ich Hinweise gefunden habe

 

Nun hoffte ich auf Schnee im Winter, in der Hoffnung vielleicht so einige Spuren und damit eventuell Hinweise auf die wirkliche Größe des Reviers zu finden. Leider wurde ich damit diesen Winter enttäuscht und nach diesem ersten euphorischen Fund des zweiten Baus ließ sich in der folgenden Zeit dort leider keine weitere Aktivität feststellen. Dafür fand ich bei meinen Besuchen am Steinbruch immer neue Zeichen für Bautätigkeit in Form von neuem Erdaushub. Ich fürchte immer noch, dass ich nach wie vor nicht den wirklichen Hauptbau gefunden habe, obwohl ich so ziemlich jeden zugänglichen Teil der Umgebung abgesucht habe. Die Wiese zwischen den beiden Waldstücken in deren Zentrum noch ein kleines Waldstück liegt ist abgesperrt. Allerdings ist aus keiner Perspektive dort irgendeine Art von Erdaushub zu sehen.

Bleibt zu hoffen, dass, wenn die Tage jetzt wieder länger werden, mir der Dachs doch noch einmal irgendwann begegnet…

Die Geschichte vom Dachs (Vorgeschichte)

Anfang diesen Jahres begann ich wieder häufiger Spaziergänge und Wanderungen zu machen. Hier führte mich mein Weg oft in einen Wald ganz bei mir in der Nähe, den ich schon mit meinem Opa besuchte, als ich noch zur Grundschule ging. Vor einigen Jahren habe ich dort einen Ort gefunden, den ich vorher nicht kannte – einen recht großen Steinbruch.  Es ist dort ziemlich unwegsam weshalb ich zuvor nur am oberen Rand gewesen war. Als ich nun irgendwann im April beschloss ihn mal genauer zu erkunden fand ich beim Herabsteigen einen Bau mit recht großem Eingang und deutlichen Spuren in der Nähe des Eingangs. Am ehesten erklärte ich mir die Spuren mit Füchsen. Sofort war mein Interesse geweckt. Ich verbrachte im Folgenden viel Zeit dort in der Hoffnung vielleicht einmal einen Fuchs, am liebsten noch mit Jungen, zu sehen. Leider blieb mir das verwehrt und durch die Lektüre diverser Internetseiten und Bücher wurde mir klar, dass es wohl schon recht spät für Jungfüchse wäre.  Außerdem las ich, dass die Fuchsfamilie in dieser Zeit im Jahr den Bau verlassen würden um im Freien an versteckten Orten ohne Bau zu leben. Wenig später stellte ich fest, dass die Benutzungsspuren beim Bau nachließen und er offensichtlich verweiste.

Ich besuchte ihn nur noch selten und bei jedem Besuch bot sich mit das gleiche Bild eines verlassenen Baus. Nach den Sommerferien – etwa Mitte bis Ende September – viel mir im Wald oberhalb des Steinbruchs viele kleine Grabestellen auf. Zunächst dachte ich mir nichts dabei und schob es auf die Hunde, die dort regelmäßig von ihren Besitzern gassi geführt werden. Irgenwann danach begutachtete ich mal wieder den Bau und sah sofort, dass zwischenzeitlich wieder etwas hier gewesen sein musste. Es waren deutlich ausgetretene Spuren zu sehen die vom Bau wegführten. Ich freute mich weil ich dachte, dass „mein“ Fuchs vielleicht wieder eingezogen sei. In der folgenden Zeit beobachtete ich den Bau wieder genauer. Gleichzeitig viel mir auf, dass irgendetwas den Waldboden in der Nähe immer weiter aufwühlte und auch den Bau zu erweitern schien. Eines Tages sah ich dann in einiger Entfernung zum Bau etwas, dass ich zunächst für eine Hundetoilette hielt. Zu Füßen eines Ilexstrauchs fanden sich einige kleine Gruben mit jeweils einer Hinterlassenschaft.

 

Losung eines Dachses
Dachstoilette?

 

Ich bin selber kein Hundehalter, aber ich konnte mich nicht daran erinnern, dass Hunde immer an eine Stelle gehen und ihr Geschäft in Gruben versenken. Also bemühte ich mal wieder googel um eine Antwort zu finden. Was ich fand überraschte mich. Offensichtlich erleichterten sich Dachse auf diese Weise. Ich versuchte herauszufinden, ob es welche in meiner Umgebung gab, fand aber nur eine allgemeine Aussage, die aber darauf schließen ließ, dass es zumindest möglich sei.

Ich beschloss für mich, dass es ein Dachs sein könnte – in Anbetracht dessen, dass mir derartige Spuren vorher in all den Jahren noch nie aufgefallen waren, wahrscheinlich ein Tier, dass neu hierhergesiedelt war. Im Folgenden untersuchte ich die Hinterlassenschaften genauer (- JA! irgendwie ein Stück eklig 😉 )wobei mir auffiel, dass sich eine große Anzahl Maiskörnen finden ließen und es nicht nach Hundekot roch. Noch etwas weiter entfernt hatten im Sommer Waldarbeiter eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Ein gutes hatte es jedoch: An dieser Stelle gab es eine Menge feuchten Boden und so ideale Möglichkeiten nach Spuren zu suchen. Zu diesem Zeitpunkt suchte ich immer noch eher nach Fuchsspuren, was ich fand war aber etwas anderes:

 

Trittsiegel vom Dachs
Dachsspuren?

 

Da ich am Computer schnell sah, dass Fotos nur sehr wage die Spuren erkennen ließen beschloss ich am nächsten Tag Abgüsse aus Gips anzufertigen.

 

Gipsabguss der Spur

 

Ich musste dabei jedoch feststellen, dass ich anscheinend einen falschen Gips benutzt hatte, der ewig brauchte um zu trocknen. Während ich wartete suchte ich noch einmal die Umgebung ab in der Hoffnung noch weitere Spuren zu finden. Ganz in der Nähe fand ich auch noch eine, die ich entweder übersehen hatte oder die frischer war:

Trittsiegel
weitere Spuren

 

Hier waren deutlich die Spuren von Vorder- und Hinterfuß übereinander zu sehen, etwas, dass ich im Web besonders bei Dachsspuren gesehen hatte. Außerdem vermeinte ich (im Gegensatz zu Hundespuren) fünf Zehen zählen zu können. Sicher bin ich mir aber nach wie vor nicht… Nach diesem Tag habe ich an der Stelle bisher keine Spuren mehr finden können, allerdings liegt der Bereich auch eher außerhalb des vermeintlichen Reviers (wenn man nach den Grabespuren geht). Auch zu dieser Zeit habe ich viele Abende gegenüber des Baus verbracht und gehofft, mal einen Blick auf den Bewohner werfen zu können, jedoch ohne Erfolg. Zu früh wurde es dunkel, so dass man kaum noch etwas erkennen konnte…

Soweit zur Vorgeschichte. Wie’s weitergeht könnt ihr bald in Teil 2 lesen…

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